Food Fotografie – So geht es richtig

Wir werden heutzutage täglich mit Bildern köstlicher Gerichte konfrontiert, dank eines relativ neuen Trends in sozialen Netzwerken und Blogs: Food-Fotografie. Beim Essen wird oft statt Messer und Gabel zuerst das Smartphone gezückt. Neben solchen schnellen Handy-Schnappschüssen werden aber auch aufwendig arrangierte Food-Fotos gemacht, welche einem schon beim Ansehen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Solche hochqualitativen Aufnahmen benötigen jedoch einiges mehr an Vorbereitung und Zeit.

Wie für jede Art der Fotografie gilt auch für die Food-Fotografie zuerst natürlich die folgende Regel: es müssen unerwünschte Bewegungen der Kamera verhindert werden. Weitere Regeln, Tipps und Tricks für Fotos mit Geschmack werden dir im Laufe dieses Artikels gezeigt!

Das richtige Licht

Für die Food-Fotografie eignet sich natürliches Tageslicht am besten. Auf direkte Sonneneinstrahlung sollte aber verzichtet werden, da sie zu grell ist, die Farben abschwächen kann und unschöne Schatten wirft. Lebensmittelfotografie gehört zur sogenannten „Still Life“ Fotografie, bei der es sehr von der Beleuchtung abhängt, ob das Foto ein Erfolg wird.

Die Verwendung von Blitz sollte auch generell vermieden werden, da es ebenfalls für unschöne Schatten sorgt. Ein idealer Platz zum Fotografieren von Gerichten und Lebensmitteln ist in der Nähe eines Fensters bzw. im Freien. Bei letzterem sollte aber auf indirektes Licht geachtet werden. Das Licht sollte von schräg hinten kommen, damit die feinen Konturen des Essens gut sichtbar werden.

Hintergrund und Bildkomposition

Auf einem harmonisch wirkenden Bild geht es nicht nur um das Essen, sondern auch um den Hintergrund. Das Bild kann manchmal spannender aussehen, wenn verschiedene Accessoires im Hintergrund zu sehen sind. Zusätzliche Elemente wie ein Glas, eine Gabel, Servietten oder Blumen können die gesamte Bildkomposition auf einem höheren Niveau bringen.

Der Hintergrund muss aber klar strukturiert sein und dürfte nicht zu überladen wirken. Generell gilt hier die folgende Regel: man sollte sich auf ein oder zwei zusätzliche Accessoires beschränken.

Das Gericht soll gut zur Geltung gebracht werden. Aus diesem Grund sollte es auf einem weißen oder bunten (aber einfarbigen) Teller serviert werden, damit eine gute Farbharmonie auf dem Foto entsteht. Ein gutes Farbkonzept belebt die Aufnahme. Starke Kontraste können anziehend wirken, aber auch harmonisch ineinander fließende Farben können interessant sein. Solche Stilfragen sind natürlich dir und deiner Kreativität überlassen!

Die Drittel-Regel

Bei einer guten Food-Aufnahme sollte man sofort erkennen können, welches das wichtigste Objekt im Foto ist. Das Auge des Betrachters sollte automatisch auf wichtige Details gelenkt werden. Mit einer Kamera kann dies mit den Einstellungen der Tiefenschärfe erreicht werden. Eine weitere Option ist die in der Fotografie gut bekannte Drittel-Regel.

Laut der Drittel-Regel (auch Goldener Schnitt genannt) sollte das Bild gedanklich in drei Bereiche unterteilt werden. Man zieht einfach zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien, die das Bild in neun gleich große Teile aufteilen. Nun wird das Objekt, das im Mittelpunkt stehen soll, an den Linien oder an den Schnittpunkten der Linien ausgerichtet.

Der Blickwinkel und der Bildausschnitt lassen den Gesamteindruck eines Bildes vielfältig variieren. Einen „optimalen“ Aufnahmewinkel als solchen gibt es nicht, und es sollten je nach arrangierten Set die verschiedenen Winkel und Bildausschnitte ausprobiert werden.

Die wichtigsten Kameraeinstellungen

Um qualitativ hochwertige Bilder machen zu können, sollte man sich nicht nur mit einer passenden Kamera für die Foodfotografie befassen, sondern darüber hinaus auch auf die zahlreichen Kameraeinstellungen eingehen.

An die Lichtverhältnisse anpassen

Wer eine System- oder Bridge-Kamera besitzt, kann das Gerät besonders gut an die vorherrschenden Lichtverhältnisse anpassen. Dafür muss man aber das Zusammenspiel zwischen Belichtungszeit und Blende gut verstehen. Beispiel: Bei sehr hellen Objekten, wie bei einer Glühbirne, sorgen eine kürzere Belichtungszeit und größere Blende dafür, dass nicht zu viel aber eben genug Licht für das Foto gesammelt wird. Der gleiche Effekt kann auch durch eine längere Belichtungszeit und eine kleinere Blende erzielt werden.

Die Verschlusszeit bestimmen

Die Verschlusszeit ist die Geschwindigkeit, mit der die Blende öffnet und schließt. Es wird in Sekundenbruchteilen gemessen, wird aber auf der Kamera in ganzen Zahlen ausgedrückt. Je größer diese Zahl, desto schneller die Verschlusszeit. Durch eine längere Verschlusszeit kann das Bild unscharf werden, da die Kamera die kleinste Bewegung auf dem Bild erkennt.

Den richtigen ISO-Wert auswählen

Mit dem ISO-Wert lässt sich bestimmen, wie schnell Licht von der Kamera registriert wird. Je höher der ISO-Wert, desto schneller verarbeitet die Kamera das Licht. Mit einem höheren ISO-Wert kann man also eine kürzere Verschlusszeit wählen, auch wenn durch die Lichtverhältnisse eigentlich eine längere Verschlusszeit notwendig ist. Leider verliert man dadurch oft an Bildqualität, denn das Bild sieht bei hohen ISO-Werten oft sehr körnig aus.

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